Donnerstag, 11. Juli 2013

Die Frage nach dem Warum

Gestern auf dem Weg zur Arbeit sind mir mal wieder tausend Gedankenfetzen durch den Kopf geschossen und einmal mehr habe ich festgestellt, dass radeln etwas von Meditation hat. Dummerweise war das meditative Dasein fast zu Ende, als mitten auf dem Radweg plötzlich eine Mülltonne stand, die ich nur noch gerade so umfahren (umfahren, nicht umfahren) konnte. In diesem Moment dachte ich nur noch: “Warum in aller Welt muss diese scheiß Mülltonne mitten auf dem Radweg stehen?”

Kurz darauf aber hatte ich den wohl geilsten Gedanken des Tages, den ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Mag sein, dass er nicht auf meinem Mist gewachsen ist und von irgendeiner berühmten Persönlichkeit schon mal gesagt worden ist, aber ich fand (und finde ihn auch heute noch) total genial.

“Man muss nicht immer wissen, warum Dinge so sind. Es reicht vollkommen zu wissen, dass sie so sind.”

 

mark-39070_640[1]Anscheinend neigen wir Menschen dazu, die Dinge immer und immer wieder zu hinterfragen. Prinzipiell ist das auch richtig und gut – manchmal ist es allerdings auch einfach nur hinderlich und belastend. Viele Gegebenheiten ändern sich nämlich nicht, nur weil ich weiß, warum sie so sind. Am Beispiel der Mülltonne ist das relativ leicht zu erklären. Was hätte es mir geholfen zu wissen, warum irgendein Depp die Mülltonne auf den Radweg gestellt hat? Richtig, gar nix. Lediglich die Info vor der Kurve, dass da was auf dem Weg steht hätte mir was gebracht.

Und genauso ist es meiner Meinung nach bei vielen, vielen anderen Dingen im Leben. Es hilft nicht zu wissen, warum jemand zum Beispiel eine schwere Krankheit hat, wenn dieses Wissen dann nicht dazu beitragen kann, diese Krankheit zu heilen. Es nutzt nichts zu hinterfragen, warum das Wetter schlecht ist, denn dieses Wissen ändert nichts am Regen.

Die Frage nach dem Warum kann aber natürlich auch sinnvoll sein, wenn sie dabei hilft, Fehler in der Zukunft nicht noch einmal zu machen. So ist die Frage eines Schülers an sich selbst, warum er in einer Schulaufgabe eine Sechs geschrieben hat selbstverständlich wichtig. In diesem Fall hilft die Antwort auf die Frage dabei, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Bevor man sich also das Hirn mit ganz vielen Warums zermartert, sollte man sich die Frage stellen, ob bei der individuellen Fragestellung dieses Wissen auf irgendeine Art und Weise weiterhilft.

Wie seht ihr das – stellt ihr euch ganz oft die Frage nach dem Warum oder nehmt ihr das Leben und dessen Gegebenheiten einfach so, wie es kommt und macht dann das Beste daraus?

1 Kommentar:

  1. Beim nächsten Mal weißt du wo die Mülltonne steht und wirst dich dann fragen : "Wieso steht die Mülltonne noch immer da?!" (falls sie noch dort steht) :D

    AntwortenLöschen